Korosec: Bericht von Pilz aus der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft (WPPA) ist Pflichtlektüre

Die scheidende Patientenanwältin Sigrid Pilz hat nach zehnjähriger Tätigkeit einen Jahresbericht über ihre Tätigkeit gelegt. Seniorenbundpräsidenten LAbg. Ingrid Korosec: „Dieser Bericht muss eine Pflichtlektüre sein und ich bin empört, dass kein Regierungsmitglied bei der Debatte des Berichtes im Wiener Landtag anwesend war. Diese Abwesenheit gebührt der erfolgreichen Arbeit der Patienten(innen)-Anwältin ganz und gar nicht“. Pilz hat ihre Aufgabe „mit Leidenschaft und erfolgreich“ erledigt und die WPPA geprägt, lobt Korosec, denn Sie hat „nicht nur verwaltet, sondern gestaltet.“ In Zeiten der Covid-Pandemie ist es wichtig, dass Patienten(innen) ihre Rechte gegenüber dem Gesundheitsdienst einfordern können. Korosec kritisiert dabei die Unterversorgung bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie: Es kann nicht sein, dass Eltern „ein privates Sparbuch anzulegen haben, um ihren Kindern die psychiatrische Therapie zukommen zu lassen.“

Pilz hat in ihrem Bericht auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Thema gemacht. Die Digitalisierung ist die Zukunft und ein entscheidender Pfeiler für eine flexible und effiziente Versorgung. Der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) ist noch „meilenweit“ von einer zeitgerechten Umsetzung der Digitalisierung entfernt; „aber Lernfähigkeit kann ja noch kommen“, hofft Korosec. Zur Palliativversorgung – also der Versorgung von Menschen, deren Krankheiten nicht mehr heilbar sind, erklärt Korosec: „Hier braucht es mehr finanzielle Mittel, damit Menschen auch würdevoll aus dem Leben scheiden könnten. Im Bericht der Patienten(innen)-Anwaltschaft wird der Personalmangel in diesem Teilgebiet der Medizin aufgezeigt. Abschließend kritisiert sie die Ausschreibung und den Bestellungsprozess des Postens des Patienten(innen)-Anwalts. So ein wichtiges Amt darf nicht per Umlaufbeschluss der Stadtregierung vergeben werden, kritisiert Korosec. Dieses Vorgehen nimmt der Opposition die Möglichkeit, sich ein Bild der Kandidaten(innen) zu machen. Die Opposition hat den Namen des neuen Patienten(innen)-Anwalts erst aus den Medien erfahren.

Schreibe einen Kommentar